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Demonstration am 1. März 1987.
01.03.1987
Kramsach info

Rettet die Brandenberger Ache Teil 3
01.03.1987
»Im Gleichschritt Marsch – alle gegen das Kraftwerk«, den symbolischen Tod des Kraftwerks prophezeite die Bergrettung Kramsach bei der Demonstration am 1. März 1987. Schon vor mehr als 100 Jahren plante man an der Ache ein Kraftwerk – mehr als 30 einzelne Kraftwerkpläne befinden sich in meinem Privatarchiv: die Turbinen- und Werksgebäude wären z.B. im heutigen Pertl-Areal errichtet worden – aber die finanzielle Lage der damaligen Zeit brachte das Vorhaben zu Fall. In den 1970er und 1980er Jahren plante die Stadt Kufstein ein Kraftwerk – der große Widerstand gegen diese Pläne ist noch vielen in Erinnerung. Auch mancherlei Kurioses findet sich dokumentiert: Eine Delegation aus Kramsach überbrachte dem damaligen Kufsteiner Bürgermeister Dr. Siegfried Dillersberger ein »goldenes Stromkabel«. Widerstand gab es neuerlich im Jahre 1988, als die Montanwerke Brixlegg mit einem Kraftwerksvorhaben an der Ache an die Öffentlichkeit traten. Bereits 1969 planten die Montanwerke ein Kraftwerk. Kurioserweise hatte man ihnen damals sogar die Wassernutzungsrechte bis 2060 (!) zuerkannt. Die letzte Attacke auf das Naturjuwel gab es 1995, als die Bundesforste den Abbau von 1 Million Kubikmeter Schotter auf der Baumbachalm planten. Eine Betonmischanlage am Kreuzbach sollte diese gigantische Menge verarbeiten. Scharfe Proteste durch den Tiroler Alpenverein mit Unterstützung mehrerer Umweltorganisationen sowie zahlreiche Protestunterschriften brachten dieses Vorhaben letztlich zu Fall. 

Autor:
Norbert Wolf
Kategorien:
Quellen:
Kramsach info 05/2011 Nr. 41

Demonstration am 1. März 1987.
Die Kramsacher Politik demonstriert