Schon vor dem 1. Weltkrieg (1914–1918) bestand in Kramsach eine Theatergesellschaft, die auf dem Dachboden des Gasthauses Voldöpp – wo bis 1923 auch die Proben der damaligen Musikkapelle stattfanden – Theatervorstellungen gab. Die dortigen feuerpolizeilichen Zustände waren aber bei dem gewohnten Massenbesuch derart unhaltbar, dass immer wieder der Gedanke auftauchte, einen eigenen Theatersaal zu errichten. Während des 1. Weltkrieges wurde ein Barackenlager in der Waidachau – der Weidefläche zwischen Freifußgrund und der Achenmündung – errichtet, das als Genesungslager für Pferde und als Nachschublager für die Gebirgsartillerie vorgesehen war. Diese Baracke schenkte die Gemeinde nach Ende des Krieges der Bundesmusikkapelle Kramsach zur Errichtung eines Probelokales. Doch im Winter 1922/23 drückte der Schnee diese Baracke ein. Nun nahm der damalige Obmann der Musikkapelle Stanis Guggenbichler die Sache in die Hand und es gelang ihm, drei Vereine für die Idee zur Erbauung des Hauses zu gewinnen. So beschlossen die Bundesmusikkapelle, die Feuerwehr und der Männergesangsverein ein Theatergebäude zu errichten, das allen drei Vereinen gehört und gemeinsam verwaltet wird. Und im Jahre 1923 war es dann so weit: Das Volksspielhaus konnte eröffnet werden. Nach dem 2. Weltkrieg suchten die Besitzer nach weiteren Einnahmequellen. Das aufstrebende Medium Film bot dafür einen gute Gelegenheit, aber dazu musste das Haus für die Filmvorführungen zusätzlich in ein Lichtspieltheater umgebaut werden: Das Vorhaus (Kartenverkauf im Parterre) musste angebaut werden, und teure Filmgeräte für den Vorführraum im oberen Stock wurden angeschafft. 1991 wurde das Haus mit neuer Heizung, vergrößerter Küche und großzügigem Schankraum ausgestattet. Zuletzt erfolgte 2004 der umfangreiche Aus- und Anbau der Räumlichkeiten der Bundesmusikkapelle Kramsach. – Aktuelle Infos auf der Homepage www.volksspielhaus.at.