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Prof. Dr. Gernot Patzelt berichtete von seinen Forschungsergebnissen zu den Pletzach-Bergstürzen.
2013
Kramsach info

Die Pletzach-Bergstürze, Vortrag im Gemeindesaal
2013
Er wolle die Wissenschaft zum Bürger bringen, meinte Prof. Patzelt – und die Bürger kamen! Sie kamen in unerwarteter Zahl: der Gemeindesaal war randvoll, die Hitze grenzwertig und die Luft zum »Schneiden«, aber niemand wollte sich diesen Vortrag entgehen lassen. Und dies zurecht: In einem spannenden und hochinformativen Vortrag berichtete der bürgernahe und leidenschaftliche Forscher von den Geschehnissen in Kramsach in den letzten ca. 10.000 Jahren. Bis zum Vereisungsmaximum der letzten Eiszeit um ca. 20.000 v. Chr. lag das Inntal bis über die Voldöpperspitze unter Eis. Das Eis schmolz ab und um ca. 12.500 v. Chr. kam es zum ersten Pletzachbergsturz, der das Brandenbergtal verlegte. Die Inntalsohle lag in dieser Zeit ca. 23 m tiefer als heute, wie Rentierknochen und andere Funde annehmen lassen. Der zweite Bergsturz ereignete sich um ca. 1.500 v. Chr., fuhr ins Inntal ab und staute den Inn ca. 5 km zurück – die Ebenen zwischen Kramsach und Münster sind heute noch als Ergebnis dieser Ereignisse zu sehen. Da um diese Zeit auch u.a. der Vulkan von Santorin ausbrach, vermutet Patzelt geotektonische Ursachen – Bewegungen der Kontinentalplatten – für diese Ereignisse. Der dritte Bergsturz ereignete sich dann bereits in historischer Zeit, um ca. 200 n. Chr., und könnte Anlass gewesen sein, die Römerstraße Richtung Innsbruck auf das rechte Innufer zu legen, vermutet Patzelt. 

Autor:
Elmar Widmann
Kategorien:
Quellen:
Kramsach info 03/2013 Nr. 51

Prof. Dr. Gernot Patzelt berichtete von seinen Forschungsergebnissen zu den Pletzach-Be...
großes Interesse