Es war im Jahr 1909 als sich einige Männer zur Gründung der Scharfschützenkompanie Kramsach entschlossen haben. Diese Kompanie überstand den 1. Weltkrieg, wurde aber nach der Übernahme Österreichs von den Nationalsozialisten aufgelöst, wie es allen Schützenkompanien erging. Nach den Wirren des 2. Weltkrieges im Jahre 1956, trafen sich einige beherzte Männer beim Gasthof Gappen, allen voran Bürgermeister Josef Sailer, um die Schützenkompanie Kramsach wieder auferstehen zu lassen. So kam es zur Wiedergründung und 1957 zum ersten Ausrücken. Anfangs rückte die Kompanie ausschließlich im Schützenrock und Hut mit Adlerflaum aus. 1963 entschloss man sich in der Vollversammlung zur Anschaffung einer Tracht. Mit dem Arbeiten im Holz, dem Holzverkauf, und mit großzügigen Spenden der Mitglieder und der Kramsacher Bevölkerung, konnte bereits am 9. August 1964 die Tracht im bürgerlichen Stil, wie sie schon die Musikkapelle Kramsach besaß, eingeweiht werden. Die Tätigkeiten der Schützenkompanie Kramsach beziehen sich ganz auf die Grundsätze der Tiroler Schützen. Wenn die Kompanie ausrückt, dann hat das schon einen besonderen Anlass. Bei Prozessionen zur Ehre Gottes und bei öffentlichen Empfängen durch die Pfarren oder der Gemeinde zu Ehren der Gäste. Auch dem Schutz von Heimat und Vaterland blieb die Kompanie treu, als sie an der Demonstration zur Rettung der Brandenberger Ache in den 70er Jahren teilnahm. Die Demo auf der Autobahn 2004 lag auch diesem Grundsatz zugrunde. Hier wurde nicht gegen die Wirtschaft und den Transport von Waren demonstriert, sondern für den Erhalt der Lebensqualität unserer schützenswerten Heimat Tirol. Weiters spendete die Schützenkompanie Kramsach für das Wohn- und Pflegeheim ein Pflegebett und restaurierte den Herrgottstein am Pletzachkogel. Für die geistige und kulturelle Einheit organisierten die Schützen 2001 ein Fest, an dem die Musikkapellen von Kramsach und Mariatal, der Männergesangsverein und der Singkreis von Kramsach, die »Schea Weda Musig« und die Schüler der Volksschule, die Kindergärtnerinnen, der Pfarrgemeinderat von Voldöpp und die Schützengilde Kramsach unentgeltlich mitwirkten. Der Reinerlös dieses Festes ermöglichte die Renovierung der desolaten Burschenfahne der Pfarre Voldöpp. Darüber hinaus dient die Schützenkompanie auch dem Zusammenhalt in der Gemeinde, ist das Bindeglied zwischen dem Einst und Jetzt und gibt unserer Landesgeschichte ein Gesicht.