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Hochwasser 2019
2019
Kramsach info

Hochwasser Juni 2019
11.06.2019
Zur Hochwassersituation im Juni

Ab Dienstag, den 11. Juni 2019, stieg der Inn bedrohlich an. Die Ache wurde zurückgestaut, der Grundwasserspiegel ging rasant in die Höhe, erste Straßensperren wurden erlassen. 

Am Mittwoch, den 12. Juni 2019, verschärfte sich die Situation zusehends. Zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr Kramsach und deren Kommandanten wurde der vorgesehene Einsatzstab einer Gemeindeeinsatzleitung gebildet, ständiger Kontakt zur Landeswarnzentrale (LWZ) sowie zu den weiteren zuständigen Abteilungen des Landes gehalten und Maßnahmen zur Gefahrenabwehr für die Sicherheit der Bevölkerung und zum Schutz der Güter getroffen. 

Nachdem von der LWZ gegen Mittag mitgeteilt wurde, dass von einem 30-jährlichen Hochwasser auszugehen ist, fasste man den Beschluss, den Inndamm zwischen der Innbrücke Rattenberg und der Autobahnbrücke durch eine Schüttung zu erhöhen, ebenso vor und nach der Autobahnbrücke zwischen Kramsach und Radfeld. Unverzüglich erfolgten dazu die Materialtransporte und Planierarbeiten und gegen 23:00 Uhr waren die Dammerhöhungen abgeschlossen. Umgesetzt wurden diese Maßnahmen von der Fa. Transporte Widmann, die weitere Transportfirmen nach Kramsach holte, alle großen Traktoren samt Anhängern im Ort von den verschiedenen Privatpersonen und Landwirten mobilisierte. 

Parallel dazu liefen immer Sicherungsarbeiten unserer Feuerwehr. Die Feuerwehr war durchgehend in verschiedenen Objekten mit Abpumparbeiten beschäftigt. Die Mitarbeiter des Gemeindebauhofes brachten die großen Hochwasserpumpen in Voldöpp in Stellung, um Grundwasser hinter dem Damm über diesen ins Moosfeld abzupumpen. 

Bereits am Vormittag musste die Montanwerksbrücke auf Grund des hohen Pegelstandes gesperrt werden. Schüler der Glas- und Chemie-HTL Kramsach unterstützten untertags die Feuerwehr beim Abfüllen von Sandsäcken. Am Abend wurden vorsorglich weitere Sandsäcke von der Bergrettung, Wasserrettung, den Fußballern, der Landjugend, den Musikkapellen, von Perchtenpassen und vielen weiteren Freiwilligen abgefüllt. 

Am Donnerstag, den 13.06.2019, entspannte sich die Situation leicht, wobei die unbekannte Größe eventueller Niederschläge in der Schweiz (im Einzugsgebiet des Inns) für Unsicherheit sorgten. Personell wurde unsere Feuerwehr am Donnerstag von der Freiwilligen Feuerwehr Brandenberg und am Freitag von der FF Aschau/Brandenberg unterstützt. Der Bezirksfeuerwehrkommandant und sein Stellvertreter unterstützten uns logistisch bei der Anforderung von verschiedenen technischen Geräten von anderen Feuerwehren im Bezirk, die kein Hochwasser bzw. Grundwasser zu bewältigen hatten. 

Nach dem Absinken des Inns, nach Rücksprache mit der LWZ, der Bezirkshauptmannschaft und der Marktgemeinde Brixlegg, konnte die Montanwerksbrücke am Donnerstag Nachmittag wieder freigegeben werden. Das Abpumpen von Grundwasserseen im Wohnbereich in Voldöpp wurde weiter fortgesetzt. 

Am Freitag, den 14.06.2019, entspannte sich die Lage zusehends und die Feuerwehr konnte die verschiedenen Einsatzorte im Dorf betreuen.  

Ich möchte mich auf diesem Wege bei ALLEN bedanken, die sich an diesen Einsätzen beteiligt haben, insbesondere der Freiwilligen Feuerwehr Kramsach, die Großartiges geleistet hat, dem Bezirksfeuerwehrkommando, den Nachbarfeuerwehren, der Fa. Widmann Transporte mit ihren Geschäftsführern Christoph und Stefan und deren Mitarbeitern, dem Gemeindebauhof, allen Vereinen, die mitgeholfen haben und allen Freiwilligen. 

Das Resümee aus dieser Situation ist für mich, dass möglichst schnell, ohne Wenn und Aber, die Hochwasserschutzmaßnahmen für das Unterland umgesetzt werden! 


Autor:
Elmar Widmann
Kategorien:
Quellen:
Kramsach info Nr.88

Hochwasser 2019
Dammerhöhung
Abfüllen der Sandsäcke
Moosfeld von Neudegg aus