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1917: Die 1–2 Jahre zuvor gebaute Anschlussbahn des Messingwerks führte zwischen dem einstigen Arbeiterwohnhaus (»Luchnerhaus« = Geodaten) und dem Sägewerk über eine Brücke ins Achenrainer Messingwerk.
1917
Messingwerk Culmitz
Fritz Ebenbichler

Die Eisenbahnanschlusslinie zum Messingwerk wird gebaut
1915
1915–1916: Vom Messingwerk Achenrain wird aus militärischen Gründen eine Anschlussbahn an die Eisenbahnlinie im Unterinntal gebaut.
»Die Schleppbahn wird von Kriegsgefangenen für das Messingwerk gebaut, das hauptsächlich Patronen- und Granathülsen produziert.
 Eine Stichbahn führte zur Thurwieser Säge in der Nähe der heutigen Tischlerei Salzburger.« (Ebenbichler, Fritz)
Im Folgenden die Recherchen von Alfred Moser (Reg.-Rat Alfred Moser, 8565 St. Johann ob Hohenburg, Köppling 72), verfasst am 10.9.2007:
Die einstige Anschlussbahn Kramsach und ihre frühe Motorlokomotive
Im Raum Brixlegg-Kramsach (…) gab es in den Jahren 1915 bis 1969 eine normalspurige Anschlußbahn, die im Laufe ihres Bestandes sehr unterschiedliche Transportaufgaben hatte. Die Schleppbahn wies eine Länge von 2,6 km auf und führte vom Übergabebahnhof, der am linken Innufer nach der Innbrücke nächst dem Bahnhof Brixlegg lag, in nordöstlicher Richtung bis zum Achenrain bei der Kramsacher Lände. Das Ortsgebiet von Kramsach wurde dabei südlich bzw. östlich umfahren.
Der Bau erfolgte 1915/16 aus militärischen Gründen, da in Kramsach ein Pferdelazarett bestand.
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde die Bahn für Holztransporte genützt, die sich aus den reichen Waldbeständen der Forstverwaltung Brandenberg im Umfeld der Brandenberger Ache ergaben. Das Holz gelangte mittels Trift auf der Ache bis zur Kramsacher Lände und wurde von dort mit der Bahn zur Bearbeitung in ein 1920 errichtetes Landessägewerk befördert. Für die Betriebsführung war ab diesem Zeitpunkt die Forstverwaltung Brandenberg zuständig. Vom Landessägewerk konnte das Holz nach der Bearbeitung im Bahnversand weiter zu den Kunden geschickt werden.
1943/45 gab es nochmals militärische Aufgaben für die Bahn. Die in Jenbach ansässige Heinkel Werke AG, die als Flugzeugfabrik große strategische Bedeutung hatte und deren Tiroler Standort nach dem Krieg zu den Jenbacher Werken wurde, führte im Raum Kramsach in geheimen Anlagen Raketen- bzw. Triebwerksversuche durch.
Nach 1945 diente die Bahn wieder vorwiegend dem Holztransport, hatte aber als Schleppbahn auch andere Anschlußnehmer (Holzverwertungsges. m.b.H. SIAG, Holzgroßhandel Dipl.Ing. Böcklinger & Sohn, STUAG, Kalkwerk Huber-Einberger, Kaufhaus Azwanger).
Als 1966 die Holztrift auf der Brandenberger Ache aufgegeben wurde und die Holztransporte auf LKW umgestellt wurden, gab es auch für die Anschlußbahn Kramsach nur mehr sporadische Fracht.
1969 verkehrte schließlich der letzte Zug auf der Bahn, deren Spuren durch den Bau der Inntal-Autobahn heute nur mehr schwierig auszumachen sind.
Über die auf der Bahn eingesetzten Lokomotiven ist folgendes bekannt:
Durch die Errichtung als Militärbahn kam zunächst die Dampflokomotive Nr. 2 der Militärschleppbahn Steinfeld zum Einsatz, die die Baudaten C-n2t, Wr. Neustadt 3925/1896 aufwies.
1922/23 bestellten die Landessägewerke bei der Innsbrucker Firma Köllensperger eine Lokomotive mit Ölmotor. Diese frühe Diesellokomotive wurde mit der Fabriksnummer 31910 von der Grazer Waggon- und Maschinen-Fabriks-Aktiengesellschaft, vorm. Joh. Weitzer gefertigt. Sie war zweiachsig, hatte eine LüP von 4900 mm, wies einen Achsstand von 1700 mm und ein Gewicht von 6 t auf. Ein Ford-Motor trieb über ein mechanisches Getriebe mit drei Vorwärtsgängen und einem Rückwärtsgang mittels einer Kette einen Radsatz an. Der Antrieb des zweiten Radsatzes erfolgte über Kuppelstangen. Die Leistung lag je nach gewählter Übersetzung zwischen 22 und 28 PS. Über die Betriebserfahrungen mit dieser Motorlokomotive ist nichts bekannt.
Die Lok wechselte jedoch nach rund zwei Jahrzehnten und einem Ersatz durch eine fabrikneue Deutz-Diesellokomotive der Type OMZ 122 zum Heinkel Werk nach Jenbach. Sie war damit auch die erste Werkslokomotive der nach dem Krieg gegründeten Jenbacher Werke und erhielt dabei ein geschlossenes Führerhaus. 1957 kam sie nach einem abermaligen Umbau und einer Neumotorisierung zu einem Spinnereibetrieb in Linz-Kleinmünchen. Leider wurde die historische Bedeutung dieser Lokomotive für die Entwicklung der Motorlokomotiven in Österreich nicht erkannt und die Lok um 1980/81 kurzfristig verschrottet. Die vorhin erwähnte Deutz-Lokomotive (B-dm, Deutz 46452/1942, 40 PS) blieb bis zur Betriebseinstellung in Kramsach und kam danach zu einer Schrottfirma in Hall i. T., wo sie noch heute als Denkmallokomotive vorhanden ist. 

Autor:
Alfred Moser
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