In den Jahren 1907 und 1908 wurde nordwestlich der Voldöpperkirche auf einem Grundstück des ehemaligen »Geiger-Anwesens« über Auftrag der Gemeinde Kramsach durch den Baumeister Ferdinand Mayer aus Wörgl das derzeitige Altersheim (Armenhaus) errichtet und am 29. März 1908 von Pfarrer Prechtl in Anwesenheit des seinerzeitigen Gemeindevorstehers Anton Hueber – (Großvater des heutigen Baumeisters Ing. Friedbert Hueber) mit seinem Gemeinderat feierlich eingeweiht.
Das Altersheim (Armenhaus) wurde noch im Jahre 1908 bezogen und die dort befindlichen Pfleglinge bis zum Jahre 1983, also durch 75 Jahre, von den Barmherzigen Schwestern aus dem Orden des Hl. Vinzenz von Paul in Salzburg betreut.
Im rückwärtigen erdgeschoßigen Teil des Heimes wurde damals eine Isolierstation für ansteckende Krankheiten errichtet.
Vorgeschichte:
Am 14. 12. 1906 kommt es zur Versteigerung der gemeinsamen Liegenschaft der ehemaligen Bauernhöfe beim »Stadler« und »Geiger«. Diese beiden Liegenschaften wurden von der Gemeinde Kramsach in großzügiger Weise im Versteigerungswege um den Erstehungspreis von 44.200,- Kronen (1 Krone wäre heute [1990] ungefähr Schilling 50.-) erworben und abgebrochen.
Die Gemeinde brauchte diese Grundstücke zur Errichtung eines Altersheimes und zur Erweiterung des kirchlichen Friedhofes in Voldöpp. Auch ein Kirchplatz sollte entstehen und Gemeindestraße nach Moosen und Angerberg sollte günstiger angelegt werden.
Der damalige Gemeindeweg nach Moosen führte östlich um das ehemalige Geiger-Anwesen, weil der heutige Weg mit Düngerstätten vom Voldöpperwirt und vom Geigerhof belegt und daher nicht befahren oder begangen werden konnte.
Eine Folge dieser schlechten und meist schmutzigen Wegführung war, dass die Fußgänger schon lange vor dem Jahre 1906 den Fußweg an der Westseite von Voldöpp benützten, welcher über den Ebenbichler-Grund, entlang der Mauer des Voldöpperwirtes, des Hoisnbauern und am Obstgarten vom Buner (Brunner) bis zum ehemaligen Schießstand (Galvan Druckerei) führte, weil dieser nicht so schmutzig und umständlich gewesen ist.
Niemand hat sich seinerzeit daran gestoßen, dieser Fußweg wurde als selbstverständlich hingenommen und auch über mehr als hundert Jahre benützt.