Durch Zufall wird die Gruft der Aschauer (wieder-) entdeckt.
»Unbeabsichtigt, eigentlich durch Zufall, wurde das Geheimnis der Grüfte unterhalb des Kirchenbodens offenbar. Zuerst vor ca. 150 Jahren. Da gefiel den Gläubigen das »zopfige« Kommuniongitter nicht mehr. Es wurde durch ein »gerades« ersetzt. Im Verlauf der notwendigen Vorarbeiten stießen die Arbeiter auf eine Gruft.
Eine Kommission, geführt vom Lokalkaplan Placidus von Mohr, gab zu Protokoll, was alles zu sehen war: › … es befanden sich 12 oder 13 Todtenschädl und verschiedene Menschengebeine darin. An der rechten Mauer war eine offene Todtentruch mit den Gebeinen eines weiblichen Leichnams, die Gebeine der linken Hand auf der Brust liegend, die rechte wie zur Unterstützung des Hauptes gebogen … Diese Hand war mumienartig zusammengeschrumpft, jedoch die Gelenke in Verbindung mit Haut überzogen und den Nägln dran …‹« (nach Urbanner, S. 77)
1969: »Als mit dem Einbau der Zentralheizung begonnen wurde, stießen die Arbeiter auf ein Gewölbe. Die Familiengruft der Aschauer kam damit ans Tageslicht. Der 4,10 m lange und 2,50 m hohe Raum, mehr als 2 m unter dem Fußboden, enthält die aus braungebeiztem Fichtenholz hergestellten Särge. Die Toten sind zu Mumien geworden. Haare und Zähne sind gut erhalten. Die Hände der Erwachsenen sind mit Rosenkränzen umwickelt, den Kindern wurden Rosen in die Hand gesteckt, die aus Vogelfedern hergestellt waren. Reste schwarzseidener Kleider sind noch erkennbar. Auf einigen Särgen befindet sich Inschriften, z. B. Maria Anna, Freiin von Aschauer und Lichtenthurn, geborene von Franzin, ihres Alters 55 Jahre. Gestorben den XVIII . Dezember 808. Requiescat in pace.« (Urbanner)