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Das Wappen am Kramsacher Rathaus.
10.04.2011
Andreas Oberhauser

Das Wappen der Gemeinde Kramsach wird verliehen
24.07.1962

Die Verleihung des Wappens

Mit dem Beschluss der Tiroler Landesregierung vom 24. Juli 1962 wurde der Gemeinde Kramsach ihr Wappen verliehen: »Ein goldener, vierpfähliger Holzrechen in blauem Schild, im Schildfuß zwei silberne Wellen«, so der Wortlaut im »Buch von Kramsach« von Hanns Bachmann.

Die Bedeutung des Wappens

Das Wappen wurde vom akad. Maler Max Spielmann nach Angaben des Landesregierungsarchivs ausgearbeitet. Die Überlegungen für den Wappenentwurf der Landesregierung waren folgende:

Dank der Brandenberger Ache hat die Gemeinde Kramsach die größte Holztrift Tirols. Bereits im Jahre 1412 verlieh Herzog Stephan von Bayern als damaliger Landesfürst Fritz dem Schmied zu Voldepp das Recht, einen Rechen in die Voldepp, das ist eben die Brandenberger Ache, an einer bestimmten Stelle zu erbauen. Um das Jahr 1555 werden »neue Clausen« in Brandenberg und die heute noch so genannte Kaiserklause erwähnt. Im Jahre 1765 wurde eine neue Lendbrücke bei Kramsach erbaut. Da 1920 die Tiroler Landesregierung in Kramsach das modernst eingerichtete Sägewerk Tirols errichtete und dadurch die wirtschaftliche Bedeutung der Kramsacher Holztrift öffentlich anerkannt wurde, so versinnbildlicht der goldene Holzrechen die Kramsacher Lende.

Der älteste und zugleich bedeutendste Industriebetrieb Kramsachs ist das Messingwerk Achenrain. An der Stelle des heutigen Messingwerkes stand schon in der Mitte des 16. Jahrhunderts ein Hüttwerk, das die Gebrüder Abraham und Michael Katzbeck besaßen. 1578 erwarben die Fugger das Schmelzwerk Achenrain. Aber erst Karl Aschauer gründete 1648/49 das Messingwerk Achenrain, welches bis zum zweiten Weltkrieg in Betrieb war. Weil die Familie Aschauer die eigentlichen Begründer dieses Unternehmens waren und in ihrem Familienwappen die Tinkturen Blau und Gold führten, so würde die Übernahme der Farben Blau und Gold im Gemeindewappen
Kramsachs an den ältesten Industriezweig des Ortes erinnern.

Die beiden silbernen Wellen im Schildfuß deuten die Brandenberger Ache an.

Was war vor der Verleihung des Wappens?

Die meisten Tiroler Gemeinden bekamen – wie Kramsach – erst in den 1960er Jahren ihr Wappen.

Vorher gab es wappenführende und nicht wappenführende Gemeinden: Nur 17 Tiroler Gemeinden hatten vorher ein Wappen, unter ihnen z. B. die alte Stadt Rattenberg.


Autor:
Unbekannt
Kategorien:
Verweise:
Gemeindezeitung 2012-04

Das Wappen am Kramsacher Rathaus.
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