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Knapp 30 Jahre vor dem Ende der Holztrift: ein schöner Blick auf die Ländeanlagen. Im Bildvordergrund der Hauptrechen (= Geodaten). Rechts im Bild noch das Gebäudeensemble der Glashütte mit Kamin und die Villa Geiger
1938
Unbekannt
Markus Bauhofer

Die Holztrift wird eingestellt
1966

Nach gut 500 Jahren (die erste urkundliche Erwähnung eines Rechens an der Ache stammt aus dem Jahr 1412) wird im Sommer 1966 die »größte Trift Mitteleuropas« (Urbanner, 1985, S. 54) eingestellt.

Der technische Fortschritt revolutionierte den Transport von Holz: ein weit verzweigtes Netzwerk von Forststraßen sowie moderne Lastkraftwagen mit hydraulischen Hebeanlagen machten es möglich, das Holz schonender aus dem Brandenbergtal zu transportieren. Und Holz besserer Qualität konnte auch anderen Verwendungszecken zugeführt werden.

»Durch den 22 km langen Transport zu Wasser litt die Qualität des Holzes. Dies mag bei Köhler- oder Brennholz keine Rolle spielen. Als Nutzholz, das auch exportiert werden soll, ist solche Ware nicht absetzbar.« (Urbanner, ebd.)

»Jeden Dienstag und Freitag war »Klausschlag«. (...) An diesen Trifttagen hatte die Ache zwei Mündungsarme. Der größere Teil des Triftwassers ergoss sich westlich der normalen Mündung über den »Gießen« in den Inn«. (ebd., S. 53)

An die historische Bedeutung der Holztrift für Kramsach erinnert auch das Wappen der Gemeinde, das am 24. Juli 1962 der Gemeinde Kramsach von der Tiroler Landesregierung verliehen wurde: Ein goldener vierpfähliger Holzrechen über zwei silbernen Wellen. (siehe Das Wappen der Gemeinde Kramsach wird verliehen)


Autor:
Andreas Oberhauser
Kategorien:
Quellen:
Hanns Bachmann: Das Buch von Kramsach, 1972; Hermann Urbanner: »Kramsach. Eine Tiroler Gemeinde im Spiegel der Zeit«, 1985;

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