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Ehrung für Hans Guggenberger
2008
Kramsach info

„Gott segne das Kunsthandwerk!“
2008
So schrieb Erzbischof Dr. Andreas Rohracher einmal in das Chronikbuch der Sagzahn-Kunstschmiede. Und Clemens Holzmeister, der weltberühmte Architekt aus Tirol, der der  Sagzahn-Kunstschmiede freundschaftlich verbunden war und hier viele Entwürfe ausführen ließ, schrieb bei einem seiner Besuche (am 9. IX. 1964) in die Firmenchronik: „Hier ist ein Stück guten Tirols! Der Herrgott bewahre es!“ Unser heute zu ehrender Gast, Hans Guggenberger, hat dafür gesorgt, dass diese Worte bis heute Realität geblieben sind und Tirol stolz sein kann auf seinen Familienbetrieb.
 
Der Sohn des Gründers der Sagzahn-Kunstschmiede Hans Guggenberger wurde am 6. Oktober 1949 in Brixlegg geboren. Nach beendeter Schulpflicht trat er im Juli 1965 bei seinem Vater als 
Kunstschlosserlehrling ein. Unmittelbar nach dem allzu frühen und 
plötzlichen Tod seines Vaters legte er 1968 sehr erfolgreich die Gesellenprüfung ab. 
Bereits als 21jähriger wurde er zur Meisterprüfung zugelassen, die er 
1970 in Innsbruck bestand und damals der jüngste Schlossermeister Österreichs war.
Sein ideen- und einfallsreicher Kunstsinn erweiterte den  Bekanntheitskreis der Sagzahn-Kunstschmiede durch die hohe Handwerksqualität ihrer Erzeugnisse weit über Tirol hinaus. Sein erster bedeutender Auftrag als Meister war das riesige Abschlussgitter für die Dreiheiligenkirche in Innsbruck.
1974 heiratete er seine Frau Olga, geb. Hirzinger. Der Ehe entstammen die beiden Töchter Barbara und Angelika.
Von Anfang an spezialisierte sich Hans Guggenberger mit seiner Sagzahn-Kunstschmiede auf die Herstellung kompletter Grabstätten. 1983 gründete er dazu auch noch einen eigenen Steinmetzbetrieb. In allen Tiroler Friedhöfen sowie in vielen Südtiroler, Salzburger und bayrischen Orten sind heute Guggenberger-Grabstätten anzutreffen. Die rund 750 individuellen Entwürfe dazu stammen alle aus der Hand von Hans Guggenberger.
1985 wurde das repräsentable und zweckmäßige Schau-, Verkaufs- und Bürohaus an der Landesstraße eingeweiht.
Schon 1980 wurde der junge Meister zum gerichtlich beeideten 
Sachverständigen für Kunstschlosserei in Tirol und Vorarlberg bestellt. 
Seit nunmehr 40 Jahren ist Hans Guggenberger durchgehend mit dem Bauamt der Erzdiözese Salzburg verbunden, die seither allen Pfarreien ihres Bereiches empfiehlt, bei sakralen Neuerungen oder Restaurierungen seine einfühlsame Qualitätsarbeit heranzuziehen.
1995 wurde Hans Guggenberger die Verdienstmedaille des Landes Tirol 
verliehen. Der Vorstand des Augustinermuseums Rattenberg ehrte ihn 
mit dem „Silbernen Augustiner”. 1999 wurde die Sagzahnschmiede Guggenberger mit dem Tiroler Landeswappen ausgezeichnet und im Jahr 2000 wurde Hans Guggenberger der „Pilgrampreis“ zugedacht.
Zwischen 1995 und 2000 war er Ausschussmitglied der Steinmetzmeister in der Wirtschaftskammer Tirol und in der Bundesinnung in Wien.
Hans Guggenbergers Museumsfriedhof Tirol ist seit über 40 Jahren weit über die Grenzen bekannt und wird jährlich von über 200.000 Gästen besucht und das bei freiem Eintritt 365 Tage im Jahr. Im Depot des Privatmuseums befinden sich über 700 historische Grabkreuze aus fünf Jahrhunderten. Eine weltweit einzigartige Sammlung.
Am Weltfriedenstag 2007 enthüllte Hans Guggenberger das von ihm entworfene und gestaltete Weltfriedenskreuz in Kramsach.
Hans Guggenberger hat neben den Grabstätten und schmiedeeisernen Gebrauchsgegenständen aber vor allem unzählige sakrale Kunstwerke geschaffen und durch fachkundige Restaurierungen, teils unter schwierigsten Bedingungen, beigetragen, ein Stück Kultur der Nachwelt zu erhalten. All seine Werke zu nennen, würde  den Zeitrahmen sprengen und sie wären sicherlich ein lohnendes Thema für ein eigenes Kunstbuch.
Hervorzuheben sind, um nur einige zu nennen, 66 Volksaltäre. Einer der ersten steht heute noch im Borromäum, ein weiteres Prachtstück hier in Mariastein und eines der jüngeren Werke ist im Dom zu Salzburg zu besichtigen. Dazu gesellen sich unzählige Ambonen, Setilien, Tabernakel, Taufsteine und komplette Kirchenböden.
Daraus ist ersichtlich, dass sich Hans Guggenberger mit seiner Sagzahnschmiede und dem dazugehörenden Steinmetzbetrieb einen besonders guten Ruf erwarb und speziell für Kirchenrenovierungen und denkmalpflegerische Arbeiten als Fachbetrieb von hohem Rang gilt.
Hans Guggenberger.
Die Kunstwerke und Schmiedearbeiten von Hans Guggenberger werden auch noch in vielen Jahrzehnten, ja manche wahrscheinlich noch nach Jahrhunderten die Menschen erfreuen. Hans Guggenberger – der Handwerker Gottes – wird somit für immer seinen Platz in den Herzen der Menschen behalten.
„Gott segne das Kunsthandwerk!“ und unseren wortwörtlich „Ausgezeichneten“ Hans Guggenberger.

Autor:
Elmar Widmann
Kategorien:
Quellen:
Kramsach info Nr. 24

Ehrung für Hans Guggenberger