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Die alte Innbrücke führte vom heutigen »Scharfen Eck« in Kramsach geradeaus über den Inn zum Rattenberger Stadttor. Sie wurde 1839 zerstört und erst Jahre später am heutigen Standort (rund 100 m flussabwärts) neu aufgebaut.
ca. 1750
Andreas Oberhauser
Hannes Kisslinger

Die erste Brücke über den Inn
1257

Die erste Brücke über den Inn wird 1257 urkundlich erwähnt. Sie führte vom Rattenberger Inntor direkt nach Kramsach – noch heute sind bei Niedrigwasser die abgesägten Holzpfeiler im Inn zu sehen.

Die Brücke bestand aus 10 bis 15 Jöchern. Die Jöcher an den beiden Brückenenden wurden oft überdacht. Ein Joch musste immer »ausfahrbar« sein, damit Schiffe auch bei hohem Wasserstand passieren konnten, bzw. bei Feindgefahr die Brücke eingefahren werden konnte.

Durch Hochwässer, Eisstöße im Winter und kenternde Schiffe wurde diese Brücke immer wieder zerstört: Im Jahr 1800 kenterte ein französisches Kanonenboot mit 21 Kanonen an Bord und beschädigte einen Pfeiler. Das Schiffsgut versank in den Fluten. Mehrere Kanonen wurden im Lauf der Zeit geborgen, 3 Geschütze sollen immer noch im Inn liegen.

Zuletzt wurde die Brücke im März 1839 zerstört, als ein bayerisches Kornschiff auf ein Felsenriff beim alten Rathaus lief, abgedreht wurde und mit seiner Breitseite zwei Brückenpfeiler zerstörte.
In den Jahren von 1839 bis 1852 gab es keine Brücke mehr zwischen Kramsach und Rattenberg, da sich die Stadt Rattenberg und die Regierung in Innsbruck nicht über den Standort einigen konnten, wo die neue Brücke hinkommen sollte. Der Personentransport wurde mit provisorischen Übergängen und vor allem durch Überführer per Schiff organisiert.

Aufgrund der Enge des Rattenberger Inntors (lichte Weite 2,55 m) verbot die Landesregierung schließlich mit einem Erlass (11. Februar 1843) den Neubau am Inntor. Als neuer Standort wurde die Stelle empfohlen, wo die Brücke heute noch steht.

Allgemeinhistorisches

Während die Römerstraße nach allgemeiner Ansicht im Raum Kramsach linksseitig des Inns geführt wurde, geht Stops davon aus, dass später der »Durchzugsverkehr fast nur noch auf der rechtsseitigen Inntalseite« (S. 138) stattfand (dabei könnten die Pletzach-Bergstürze eine Rolle gespielt haben). »Für die wenigen Siedler von Voldöpp, Mariathal, Münster und Mosen war vorerst keine zwingende Notwendigkeit gegeben, in Rattenberg eine Brücke über den Inn zu bauen« (ebd). Die Überquerung des Inns auf Boten war sicher lange Zeit die einfachste und billigste Lösung.


Autor:
Andreas Oberhauser
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Quellen:
Friedrich Stops: »Rattenberg. Chronik der alten Stadt am Inn«, 1981, S. 138 ff
Verweise:
Gemeindezeitung 2013-05

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